Jina Mahsa Amini starb am 16.09.2022, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß trug.
Menschen im Iran gehen seitdem auf die Straße. Fast jeden Tag werden Protestierende und Unschuldige getötet oder verletzt. Noch immer.
460 Origami-Kraniche wurden Anfang 2023 hier in Lübeck bei der Solidaritätsaktion "40 Tage, 1001 Kraniche" von Lübecker:innen gefaltet. Jeder Kranich ist ein Freiheitswunsch - für die Menschen im Iran, aber auch für alle unterdrückten und leidenden Menschen auf der Welt. Zudem haben wir einen Gottesdienst zusammen mit betroffenen Iraner:innen gefeiert und Fürbitten für die Menschen gesprochen.
Doch jetzt ist es in den Medien still geworden - hat die Gewalt ein Ende?
Nein! Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit passieren weiterhin im Iran.
Ununterbrochen. Jetzt gerade.
2023 wurden bereits mindestens 282 Menschen hingerichtet. Insgesamt starben bei den Protesten mindestens 650 Menschen. Gerade droht auch dem deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd die Vollstreckung des Todesurteils.
Die Todesurteile werden nach unfairen Verfahren ohne Anwalt ausgesprochen. Es gab Giftgasangriffe auf Schulen und Mädchen. Frauen, die in der Öffentlichkeit ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß tragen, werden angegriffen, verfolgt, mit Überwachungskameras identifiziert und bestraft. Irans Innenministerium ruft sogar zur Selbst"justiz" gegen Frauen auf.
Doch die Frauen lassen sich nicht einschüchtern und tragen vielerorts kein Kopftuch mehr.
Auch wir müssen weiterhin die Augen auf den Iran richten, solidarisch sein und dürfen die Menschen dort nicht vergessen. Wenn das passiert, hat die Regierung im Iran alle Freiheiten, im Stillen die Protestierenden zu verurteilen, hinzurichten und Proteste gewaltsam zu beenden.
Wir dürfen bei Menschenrechtsverletzungen nicht wegsehen!